Der Menschen benötigen den Kopf um sich Methoden und Techniken anzueignen und die passenden auszuwählen um mit dem Pferd in Kommunikation zu treten. Im besten Fall entsteht eine Kommunikation die das Pferd versteht, diese bildet dann ein solides Fundament in dem die Kommunikation klar und fair ist – es entsteht eine Beziehung.
Klare Kommunikation ist die Grundlage für eine Beziehung aber ohne das nötige Gefühl ist sich meiner Meinung nach nicht genug. Es geht mir hier nicht um das mechanische Gefühl wie sie bei der Handhabung von Methoden und Techniken Anwendung finden kann. Hier meine ich viel mehr das sich Hineinfühlen.
Die Möglichkeit das Pferd emotional und mental zu begleiten während man eine Methode oder Technik anwendet.
Für mich beinhaltet das:
- wo sind meine Gedanken
- welche Gedanken schicke ich dem Pferd
- bin ich aus dem Innern mit dem Pferd verbunden
Empathie spielt eine entscheidende Rolle. Sie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken und Persönlichkeitsmerkmale eines anderen Lebewesens zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. Nicht zu verwechseln mit Mitgefühl.
Wenn wir das Pferd einladen wollen mit uns Zeit zu verbringen, sollten wir Freundlichkeit und Offenheit ausstrahlen und nicht Härte oder gar im Geiste und Herzen abwesend sein.
Das Fühlen geht über eine Technik und das Körperliche heraus. Fühlen entsteht aus unserem Innern bevor es im aussen sichtbar wird.
Eine gute Beobachtungsgabe lernt uns die Gedanken und Emotionen des Pferdes zu lesen.
Was ist wenn das Pferd auf dem Kreis von uns weg denkt, also in Aussenstellung ist? Die Blickrichtung des Pferdes gibt uns eine Botschaft über seine Gedanken – es denkt von uns weg.
Wir können das Pferd nun über eine Technik dazu bewegen sich nach innen zu stellen, so dass es nicht anders kann, als zu uns zu sehen. Leider leidet dadurch meist der Ausdruck. Ein gutes Beispiel dafür ist die Meinung von “mehr vorwärts reiten!” Allerdings führt das “Vorwärts” meist nur zu mehr Geschwindigkeit anstatt zu Ausdruck.
Ist das Pferd dagegen tatsächlich mit dem Kopf dabei, weil es in die gleiche Richtung denkt wie der Mensch und nicht mechanisch in eine Richtung gebracht wird, entstehen plötzlich andere Bewegungsabläufe. Das Pferd läuft geschmeidig, weich in den Gelenken und entspannt in der Oberlinie. Audruck entsteht.
Nun was können wir verändern. Uns beispielsweise nicht nur auf die Technik konzentrieren. Sondern aktiv mit Bilder arbeiten – das innere Bild, das ich davon vor Augen habe und das Gefühl, das dabei von mir ausgeht.
Ja und tatschlich kann dieser Unterschied das eine oder andere in uns auslösen. Denn plötzlich darf man sich dem Fühlen bewusst mehr zuwenden. Es bringt uns weg vom leistungsorientierten und fokussierten anerzogenen Menschenverhalten. Wir entschleunigen uns.
Dies mag uns zuerst unspektakulär vorkommen, bis wir realisieren, dass es uns zurück zu uns und dem grossen Ganzen bringt, mit dem alles verbunden ist.