Der Rücken des Pferdes ist komplex und richtig trainiert ist er sehr funktionsfähig.

  • Er sollte gut bemuskelt aber nicht verspannt sein
  • Er sollte gerade sein und möglichst nicht zum Widerrist absinken
  • Er sollte schwingen und nicht steif sein wie ein Brett

Das Nackenband (Lig. nuchae) ist ein Bestandteil zur Funktionsfähigkeit des Rückens und besteht aus dem Nackenstrang (Funiculus nuchae) und der Nackenplatte (Lamina nuchae).

Der Nackenstrang zieht über die ersten Halswirbel hinweg und ab der Halsmitte weist er eine fächerförmige Verbreiterung auf, die fast bis zum Schulterblattknochen reicht. Dann setzt sich der Nackenstrang als das weniger elastische Rückenband (Lig. supraspinale) fort. Am zwölften Brustwirbel verliert sich diese Erweiterung und das Nackenband endet beim Kreuzbein.

Diese Bänder, Nackenband und Rückenband bewirken, dass der Rücken angehoben wird, wenn das Pferd den Kopf senkt, dadurch bildet sich eine Brücke.

Die wichtigsten Muskelketten für ein Reitpferd sind die dorsale (obere) und die ventrale (untere) Muskelkette.   

Die Muskeln der dorsalen Muskelkette befinden sich über den Wirbeln. Dazu gehören die Muskulatur des oberen Halsabschnittes, die Rückenmuskulatur, die Muskulatur der Kruppe und die Oberschenkelmuskulatur. Diese Muskeln sind Streckmuskeln des Rumpfes sowie der Hüfte.   

Ihre Kontraktion ermöglicht das Anheben des Halses und das Rückwärtsrichten der Hinterhand, sowie das «Durchdrücken» des Rückens. Diese Muskeln sind dann stark ausgeprägt wenn das Pferd beispielweise nicht korrekt geritten wird, die Muskel Aktion behindert wird, der Sattel nicht richtig passt, ein zu enger oder zu kurzer Sattelgurt genutzt wird.

Sichtbar auch dann, wenn das Pferd den Kopf heraus hebt, im Rücken hohl ist (durchdrückt) oder die Hinterhand nicht aktiv ist.

Dann gibt es noch die ventrale Muskelkette, die aus den unteren Halsmuskeln, den Bauchmuskeln und den vorderen Oberschenkelmuskeln besteht. Diese Muskeln sind Beugemuskeln des Halses, des Rumpfes und der Hüfte. Hierdurch wird das Senken des Halses ermöglicht. Außerdem sorgt die Muskelkette dafür, dass die Hinterhand untertreten kann und der Rücken bewegt sich somit nach oben, es bildet sich die bereits genannte Brücke.

Diese ventrale Muskelkette ist bei gut trainierten Pferden deutlich ausgeprägt, sie kann aber auch deutlich verspannt sein bei Pferden mit Atemproblemen bzw. Atemerkrankungen.

Die Rückenmuskeln, insbesondere der bekannte lange Rückenmuskel M. longissimus dorsi (besteht aus mehreren Teilen, er setz am Hals an und reicht bis zur Hinterhand), sind keine Trage-, sondern Bewegungsmuskeln. Der lange Rückenmuskel bietet der Wirbelsäule zwar Stabilität, er trägt aber nicht das Reitergewicht. Dies machen vor allem die Bauchmuskeln.

Vereinfach heisst das, wenn die Bauchmuskeln kontrahieren (wenn das Hinterbein nach vorn geht), kommt der Rücken hoch.

Das ist wie beim Menschen, man kann das einfach ausprobieren, indem man in den Vierfüßler geht. Kippst man sein Becken ab, wird die Lendenwirbelsäule aufgewölbt. Und wenn man darauf achtet, mit welchen Muskeln diese Bewegung primär erzeugst wird, dann sind das nicht die Rücken-, Popo- oder Beinmuskeln, sondern die Bauchmuskeln.

Man sollte sich also merken, dass die Stärkung der oberen (dorsalen) Muskulatur erst nach der ausreichenden Ausbildung der unteren (ventralen) Muskulatur erfolgt.

Damit die ventrale Muskelkette richtig arbeiten kann, darf allerdings auch die dorsale Muskelkette nicht verspannt sein. Es findet immer ein Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Muskeln und Strukturen statt. Zudem gelingt nicht von heute auf Morgen die Muskeln aufzubauen und gesund zu trainieren.

Das braucht zudem je nach Pferd und seiner körperlichen, mentalen wie emotionalen Verfassung mehr oder weniger Zeit. Durch regelmässiges Gymnastizieren wird die Beweglichkeit erhalten.

Erst wenn die dorsale und die ventrale Muskelkette ausreichend aufgebaut sind und zusammenarbeiten, kann die Versammlung des Pferdes erreicht werden.

Bewegungsabläufe werden von Muskeln und Meridianen gesteuert. Die Verbesserung der Bewegungsabläufe kann somit aus muskulärer wie auch aus energetischer Sicht erfolgen

Stellung und Statik des Pferdes werden durch Muskeln, Faszien und den Energiefluss der Meridiane beeinflusst. Ein Meridian beeinflusst das Gebiet über das er hinwegzieht.

Der Blasen Meridian hat Einfluss auf die dorsale Muskelkette (z.B. longissimus dorsi). Der Magen Meridian hat Einfluss auf die ventrale Muskelkette (z.B. M. rectus abdominis).

Der Magen Meridian sorgt dafür, dass das Pferd den Hals fallen lassen kann. Er steht auch für die Selbsthaltung welche wichtig ist für die Durchlässigkeit.  

Er ist zuständig für das Vorschwingen der Hinterhand und der Hinterhand Tätigkeit, wie die Aktion des Karpalgelenks (sog. Knieaktion, ausholende und hohe Bewegung der Vorderbeine).

Der Blasen Meridian steht für einen guten Wechseln zwischen Ruhe und Aktivität. Unsicherheit und Angst zeigen sich in einem fest machen im Rücken, Lendenbereich und Genick. Der Blasen Meridian ist wichtig für die Rückentätigkeit und die ausgeglichene Körperbewegung, zwischen An- und Abspannen der Muskulatur. Er sorgt für optimale Bewegungsabläufe wodurch Knochen und Gelenke nicht nur geschont, sondern statisch richtig belastet werden. Durch die auf dem inneren Meridian-Ast liegenden Zustimmungspunkte (Shu-Punkte) hat er Bezug zu allen inneren Organen, zum Hormonhaushalt und zum vegetativen Nervensystem.